Woche: 05 Datum: 04.06. bis 10.06.2022 km: 452 Gesamt km: 1.976 von: Kostanjica/Montenegro – Kotor – Shkorda/Albanien – Durres - Vlora
Samstag:
Nach wenigen km der Bucht von Kotor entlang, erreichten wir die Stadt Kotor, welches die Älteste von Montenegro ist. Wir wollten gerade die Altstadt besichtigen, kam plötzlich, völlig unerwartet ein Regenschauer herunter. Was für ein Glück, dass wir gerade im Trockenen waren. Nach einem Bier, um 09:00 Uhr, ging die Altstadtbesichtigung, welche von den Römern gegründet wurde, weiter und danach auch die Radtour. Einige km vor Budva ging meine Route über eine Nebenstraße, über einen Berg. Wir entschieden uns lieber die Hauptstraße zu fahren. Da war jedoch furchtbar viel Verkehr und den Anstieg hatten wir trotzdem, auf einer zweispurigen Straße. Die Autos und Laster rasten nur so an uns vorbei.
Budva ist ein großer Badeort von Montenegro. Sie hat uns nicht so gefallen. Der Besuch der Altstadt am Abend war jedoch sehr lohnenswert.
Sonntag:
Bei den warmen Temperaturen fahren wir meist schon kurz nach 07:00 Uhr los, so auch heute. Die Straße ging heute ständig hoch und runter und oft führte sie auch ins Inland. Montenegro ist ein wunderbares Land, aber leider hat es auch keine Radwege. Zumindest gibt es ab und zu brauchbare Nebenstraßen. Gelandet sind wir heute kurz nach Dobra Voda in einer schönen Bucht, auf einem kleinen Campingplatz, direkt am Meer. Die Besitzerin war echt freundlich, gab uns sogar einen Sonnenschirm und einen Tisch mit Stühlen.
Da die Supermärkte geschlossen waren, sind wir am Abend am Strand Essen gegangen.
Montag:
Heute hatten wir eine Etappe mit 80 km vor und sind deshalb noch früher aufgestanden. Bereits um 06:15 Uhr sind wir los geradelt. Aufgestanden eine Stunde vorher! Erstmal mussten wir sehr steil den Berg hoch, teilweise haben wir unsere Fahrräder geschoben. Nach der Steigung verlief die Strecke angenehm flach bis leicht abfallend durch den Nationalpark von Lumi Bunes-Velipoje (für uns nicht aussprechbar, aber sehr schön).
In Montenegro haben wir uns nochmals mit Euro für Albanien eingedeckt. In beiden Ländern kann man nicht oft mit der Karte zahlen, für mich extrem ungewohnt. Kurz darauf sind wir auch schon über die Grenze nach Albanien gefahren. Die Albaner sind irre freundlich, oft wurde uns zwei Radreisenden zugejubelt. Die Nebenstraßen waren fast Auto frei, dafür gab es alte Traktoren, Einachser und Pferdekutschen, viele Schildkröten und wieder Kühe. Kühe werden wohl oft als Haustiere verwendet. In ein paar Vorgärten stand die eine oder andere Kuh, an einem Seil angepflockt, zum Äsen herum. Auch sahen wir wie auf einer Terrasse, mitten in der Sonne von einem Bauer ein Rind zerlegt wurde.
Eine Überraschung gab es an unserem Zielort Lezho. Unser Campingplatz hatte zu. Kurzentschlossen buchten wir ganz in der Nähe ein Hotelzimmer. Für 25,00 Euro für uns beide. Da wir nicht Kochen konnten fuhren wir an den Strand und haben mit der untergehenden Sonne im Restaurant gegessen.
Dienstag:
Wir haben uns entschieden Tirana, die Hauptstadt von Albanien, nicht anzufahren. Stattdessen sind wir auf kleine Nebenstraßen, teils ungeteert, um Tirana herumgefahren. Durch kleine Orte, schöne Täler umgeben von hohen Bergen. Die Bewohner sprechen kaum noch Englisch. Einer wollte uns eine Steigung mit seinem Moped hochziehen. Echt nett die Albaner.
Begegnet sind wir heute auch einer Schlange, mehrerer Schildkröten, einem Mann auf einem Esel mit der Sense unterm Arm und einer alten kleinen Frau mit einem riesigen Heuhaufen, den Sie gekrümmt auf dem Rücken trug. Übernachtet haben wir wieder in einem Hotel in Kucok, mitten im Nirgendwo, da es hier leider keine Zeltplätze gibt. Die warmen Temperaturen am Nachmittag haben wir im Hotelpool verbracht. Gegen Abend haben wir uns Pizzas bringen lassen, ein Restaurant gab es keines. Eine Pizza hat nur 4,00 Euro gekostet.
Mittwoch:
Die heutige Etappe führte uns wieder ans Meer, südlich von Durres. Vorher noch über Nebenstraßen mit einer ordentlichen Steigung und auch teilweise ungeteert. Dafür fast keine Autos. Unser Campingplatz nach dem Ort Kavaje direkt am Meer war traumhaft. Ein Restaurant lag vorgelagert wunderschön auf einer kleinen Insel die mit einem Steg zu erreichen war. Dort gab es auch Liegestühle mit Sonnenschirmen, die haben wir noch etwas genutzt. Das Leben ist doch schön.
Donnerstag:
Der nächste Campingplatz am Meer ist für uns zu weit, wir haben deshalb wieder im Landesinneren ein einfaches Hotel gebucht. Der Wetterbericht hatte jedoch viele Gewitter vorhergesagt, hauptsächlich für nachmittags. Wir sind dennoch früh morgens bei noch dicken Wolken gestartet.
Wie so oft hatte der Wetterbericht nicht Recht und wir sind ohne einen Regentropfen trocken in Hotel in Kolonjo angekommen. Unsere Pause haben wir an der Laguna E. Karavastaso eingelegt, dort soll eine seltene Pelikanart leben, leider haben wir keinen gesehen.
In unserem auf einer Anhöhe gelegenem Hotel, haben wir in der Gartenterrasse, bei schöner Aussicht über das ganze Tal, zu Abend gegessen. Preis war 65,00 Euro Übernachtung mit Frühstück und Abendessen inkl. Getränke für uns beide.
Freitag:
Die ganze Nacht hatte es gewittert und geregnet, bis in den Morgen hinein. Unsere Weiterfahrt verzögerte sich deshalb etwas. Gegen 08:30 Uhr verabschiedeten wir uns von den sehr netten Gastgebern. Wenige km nach Vlora, haben wir einen netten Campingplatz direkt am Meer gefunden. Hier ist auch die Straße von Otranto. Italien ist über das Meer nur ca. 70 km weit entfernt.