Woche: 18 Datum: 04.09. bis 10.09.2021 km: 419 km-Gesamt: 6.818 von: Berck - Boulogne - Calais - Dünnkirchen - Ostende - Brügge - Gent bis Brüssel.
Samstag:
Die heutige Etappe war geprägt von den Städten Etaples und Boulogne. Wobei Boulogne die deutlich größere war. Wir hatten uns jedoch nicht sehr lange darin aufgehalten. Einen kurzen Stopp machten wir noch beim Cap Gris Nez. Leider war die Sicht nicht besonders gut, so dass sich die Schönheit von diesem Cap sich nicht ganz zeigte. Heute wollten wir noch Calais erreichen, aber in Wissant war dann Schluss. Man merkt einfach das die Tage kürzer werden.
Sonntag:
Heute kamen wir nach Calais. So richtig gefallen hat es uns jedoch nicht. Es liegt an der Straße von Dover, die die Grenze zwischen dem atlantischen Ärmelkanal und der Nordsee bildet. Damit haben wir die Nordsee erreicht. Sieht aber gefühlt genauso aus. In Gravelines am Flüsschen La Riviere d’Oye fanden wir ein schönes Plätzchen für unsere Pause. In Dünkirchen kurz vor der belgischen Grenze erreichten wir den bis jetzt günstigsten Campingplatz für nur 9,50 Euro. Natürlich mussten wir sofort die nur wenige Meter entfernte Nordsee besuchen. Zum Baden fanden wir es zu kalt, zumindest war Hans mit den Füssen in der Nordsee.
Montag:
Kurz nach Dünnkirchen fuhren wir über die Grenze nach Belgien. Von der Grenze war nichts zu sehen, nur ein Schild mit Flandern, die Autokennzeichen wechselten schlagartig auf belgische und die Straßenschilder haben irgendwie holländisch klingende Namen.
Gegen 12 Uhr kamen wir in Ostende an. Am Nordseestrand haben wir auch gleich unsere Pause eingelegt. Ostende hat für uns einige markante Punkte. Einmal ist es der nördlichste Ort unserer Reise. In Sizilien war übrigens der südlichste Punkt. Aber ab Ostende verließen wir nicht nur die Nordsee, sondern verabschiedeten uns auch von allen Meeren. Der Aufbruch von unserem Pausenplätzchen an der Nordsee fiel uns deshalb besonders schwer. Ab Ostende ging es direkt Richtung Südost dem Schwarzwald entgegen. Wir sind sozusagen auf dem Heimweg. Auch das berührt uns, wobei wir uns auch wieder freuen nach Hause zu kommen. Jetzt aber genug von den Sentimentalitäten, noch haben wir einige Tage vor uns und werden die auch weiter genießen.
Der Genuss fing gleich in Brügge, dem heutigen Ziel, an. Wir sind hier zwei Tage geblieben, um uns das schöne und interessante Brügge anzuschauen. Wir besichtigten den tollen Marktplatz von Brügge mit den beeindruckenden Gebäuden drum herum. Nach dem Abendessen hatten wir noch bei einem Absacker die beleuchteten Gebäude und Krachten genossen. Das war wie im Märchen.
Dienstag:
Heute war „Brüggetag“. Wir haben mit dem Fahrrad eine schöne Rundtour durch Brügge gemacht und uns alles angeschaut. Diese Stadt ist echt eine Reise wert. Hat uns sehr beeindruckt. Am Marktplatz in der ehemaligen Lagerhalle, haben wir eine historische Besichtigung, die uns durch Räume die dem 13. Jahrhundert nachgestellt waren, unternommen. Dazu hat auch eine virtuelle Besichtigung der Stadt vor 500 Jahren gehört, welche wir sehr empfehlen können.
Mittwoch:
Nach einer recht kurzen Etappe sind wir sehr früh in Gent gelandet. Vom Campingplatz fuhren wir in die Innenstadt und haben dort auch eine Sightseeingtour unternommen. Diese Stadt hat übrigens das beste Fahrradnetz das wir bisher kennengelernt haben, wobei wir in Belgien bisher kaum direkt auf Straßen fahren mussten. Gent hat ein ganz besonderes Flair, seine vielen Kanäle und wunderschöne alte historische Gebäude laden zum Verweilen ein. Es war für uns wie ein kleines Brügge.
Donnerstag
Das Ziel für heute war Brüssel. Da es am Freitag regnen sollte wurden zwei Tage City eingeplant. In Brüssel waren wir bereits um 13:30 Uhr und konnten gleich die Kathedrale anschauen, danach fuhren wir zufällig durchs türkische Viertel, was wir so noch nie gesehen hatten, ein Viertel für sich. In Brüssel hatten wir ein Hostel in zentraler Lage gebucht. Nach dem Einchecken sind wir nochmals mit dem Rad los, um uns das bekannte Atomium anzuschauen. Auf dem Rückweg sind wir zufällig durch das Viertel der Prostituierten gefahren, wie auf der Reeperbahn. Auch eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art.
Freitag:
Das Zentrum von Brüssel hatten wir zu Fuß erkundet. Wir sind sogar bis zum EU-Parlament gekommen. Eine ausgiebige Besichtigung, mit virtueller Erkundung haben wir kurzfristig eingeplant. Anschließend, haben wir das Haus der Geschichte Europas besucht. War alles echt sehr gut aufgemacht. Mit Bild, Ton und Animationen unterstützt. Wir waren tatsächlich über drei kurzweilige Stunden im EU-Parlament. Zu Fuß ging es wieder zurück zum Grand Place, um uns dort langsam von Brüssel zu verabschieden. Aus dem regnerischen Freitag wurde für uns ein sehr interessanter Tag.
Morgen soll es wieder trocken sein und unsere Reise kann weitergehen.