Woche: 12 Datum: 24.07. bis 30.07.2021 km: 347 km-Gesamt: 4.470 von: Calafell - Vinaros bis Valencia
Samstag:
Es waren wieder über 30 Grad angesagt. Wir sind deshalb extra früher aufgestanden und kamen bereits um 8:00 Uhr weg. Wir fuhren heute in unsere Etappe einen 22 kilometerlangen Radweg, der direkt an den Stränden entlang lief. Diese breiten Strände waren voller Leute. Am Ende des Tages übernachteten wir in einem Ort, den bestimmt niemand kennt. Er heißt: L’Hospitalet de L’Infant.
Sonntag:
Heute stiegen wir aufs Rad um unsere Verwandte Christiane in Vinaros zu erreichen. Zuerst auf Nationalstraße, die zum Glück extrem wenig Verkehr aufwies. Dann auf Kleinstrassen, die wirklich sehr einsam und klein waren. Plötzlich waren wir in einer kleinen Bucht an der Steilküste, wo auch der Fernwanderweg GR 92 verläuft und mussten eine extrem steile Passage hoch. Zu zweit schoben wir, jeweils einzeln die beiden Fahrräder da hinauf. Als wir in Vinaros bei unserer Verwandten ankamen, durften wir ein eigenes Häuschen mit Swimmingpool beziehen. War für uns richtiger Luxus.
Montag bis Mittwoch:
Wir verbrachten drei volle Tage bei Christiane, Reiner, Thomas und Tochter Jenny in Vinaros. Das war für uns wie Urlaub vom Urlaub. Tolles Grundstück in extrem ruhiger Lage. Wir hatten sogar ein eigenes Haus mit Schwimmbad direkt auf der Terrasse. Es wurde viel geredet, gegessen und getrunken. Waren auch mit dem Wohnmobile von Reiner im Eprodelta bis uns die Schnacken verjagten. Hatten viel Spaß und viel gelacht.
Donnerstag
Heute Morgen hatten wir noch einmal gemeinsam gefrühstückt und dann schweren Herzens Abschied genommen. Doris hatte sogar ein paar Tränen in den Augen. Aber die Tour must go on.
Auf der Hälfte der Strecke nach Valencia, in Benicassim haben wir übernachtet.
Freitag
Auf vielen Radwegen und kleinen Straßen hatten wir nach fast 100 km unser Hostel Mitten in Valencia erreicht. Es war ein sehr heißer Tag. Wir waren froh von der Straße zu kommen.
Abends sind wir in der Altstadt von Valencia etwas bummeln gegangen.
Leider haben wir auch die Nachricht über den Tod meines Vaters erhalten. Wir wissen noch nicht, ob wir es schaffen irgendwie nach Hause zu kommen.
Radfahren, Straßen, Verkehr.
Unsere Europaroute habe ich ja mit sehr vielen Stunden über rund 2 Jahre geplant. Ziel war es große Straßen mit viel Verkehr zu vermeiden und möglichst Radwege und kleine Straßen zu verwenden.
Die kleinen Straßen waren teilweise so klein, dass sie ungeteert waren und ab und zu auch vor einem Tor als private Straße abruppt endete. Aber Hauptsache kein Verkehr. Die Radwege und kleine Straßen schlängeln sich viel mehr durch die Landschaft und nehmen jeden Hügel mit. Den Preis mit mehr Kilometer und Höhenmeter zahlten wir dafür gerne. Wir bekamen dafür schöne Landschaften zu sehen, so manche nette Überraschung und vor allem keine Autos.
Dennoch hatten wir auch Etappen mit viel Verkehr. Teilweise waren die kleinen Straßen im Umfeld von großen Städten gut befahren. Mangels Alternativen liessen sich auch große Straßen nicht immer vermeiden. Meist hatten diese jedoch einen Fahrradstreifen, was die Sache etwas entspannter machte. In dünn besiedelten Regionen oder bei einer parallel verlaufenden Autobahn, hatten wir auch Glück und selbst die großen Straßen waren recht verkehrsarm.
Wie auch immer, auf Straßen mit viel Verkehr machte uns die Sache keinen Spaß. Die Zeit darauf verlief irre langsam. Wir waren immer froh da runter zu kommen. Der Anteil an verkehrsreichen Straßen hielt sich jedoch in Grenzen, sonst hätten wir längst abgebrochen.